Gemeindezentrum Europaviertel

Evangelischer Regionalverband
Frankfurt am Main

Planungsumfang

ca. 450 qm Gesamtfläche auf verschiedenen Etagen
Leistungsphase1 (Grundlagenermittlung) bis Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung)

Gemeindezentrum Europaviertel

Evangelischer Regionalverband
Frankfurt am Main

Planungsumfang

ca. 450 qm Gesamtfläche auf verschiedenen Etagen
Leistungsphase1 (Grundlagenermittlung) bis Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung)

Konzeption

Bei der Bearbeitung des Konzeptes für den Innenausbau der gemeindlichen und ökumenischen Räumlichkeiten im Europaviertel wurde gesteigerten Wert auf die Beachtung der Nutzer der Räumlichkeiten als Bewohner des Europaviertels und somit als Zielgruppe gelegt.

Bei dem Wohngebiet des Europaviertels handelt es sich nicht um die einer gewachsenen Wohnstruktur. Das Wohngebiet wurde als Erweiterung von bestehendem Wohnraum in Frankfurt geplant und wurde weitestgehend zeitgleich von allen Bewohnern und Bewohnerinnen bezogen. Das führt dazu, dass sich die Bewohner zum Einzug kaum untereinander kennen und die meisten Bewohner darüber hinaus neu in die Stadt Frankfurt gezogen sind.

Viele von Ihnen sind sogenannte „Expads“, die bereits viel gereist sind und verschiedene Arbeitsstationen in unterschiedlichsten Städten der Welt erlebt haben.

Umso mehr ist es erforderlich, den weltoffenen Ansprüchen gerecht zu werden, in Verbindung mit einer gewissen Regionalität und dem Anspruch einer Raumgestaltung mit Zeitgeistcharakter.

Die gemeindlichen und ökumenischen Räumlichkeiten im Europaviertel sind zukünftig für die Unterstützung eines bunten Gemeindelebens geplant, für Zusammentreffen aller Art, in Form von Gemeindeveranstaltungen, Vorträgen und vieles mehr.
Um der Funktion von gemeindlichen und ökumenischen Räumlichkeiten gerecht zu werden, war unser Anspruch, die Farbigkeit im Raum vorwiegend reduziert und die Materialität nachhaltig und hochwertig vorzusehen.

So sind vorwiegend helle Töne u. a.  in Verbindung mit Holz im Entwurf zu erkennen, mit reduzierten Farbakzenten.
Dennoch sehen wir es als wichtig an, gerade in einem Wohngebiet, wie dem Europaviertel, für ein Gemeindezentrum Elemente zu verwenden, die aus dem internationalen Kirchenraum bekannt sind.

So wurde das Thema von farbintensiven Kirchenfenstern im Außenbereich der gemeindlichen und ökumenischen Räumlichkeiten neu interpretiert: die Farbigkeit erinnert an Kirchenfenster, das Material und die Anwendung ist modern.

Dadurch setzt sich dieser Gebäudeabschnitt bereits von Weitem von der restlichen Fassade ab. Die Farbintensität strahlt ergänzend dezent in die Innenräume und ist somit Bestandteil der Gesamtgestaltung der gemeindlichen und ökumenischen Räumlichkeiten.

Auch die Form des Dreiecks in der Pforte zu den gemeindlichen und ökumenischen Räumlichkeiten ist mit Eintritt in den Innenraum ein Hinweis auf die Dreifaltigkeit und spiegelt sich in der Kirchentür wider.

Desweiteren wurde das Gold im Innenraum verwendet, welches als Metapher aus der kirchlichen Historie bekannt ist.
Die Verwendung des wiederkehrenden Abbilds des Kreuzes, dient als Orientierung für den Ursprung und die Nutzung des geplanten Gemeinderaums.

Die Räume der gemeindlichen und ökumenischen Räumlichkeiten sind so angeordnet, dass die Räume, bei denen es um Austausch, Zusammentreffen und Geselligkeit geht, zur Fassade hin orientiert sind.

Die Räume für die interne Organisation und der Besprechungsraum mit Zugang auf die Terrasse, sind dem gegenüber eher abgewandt von den Räumen des Gemeindelebens.

Der Raum der Stille bietet die Möglichkeit des absoluten Rückzugs innerhalb der Fläche, welches bereits mit Eintritt beginnt, ausgelöst durch den lichtreduzierten, versetzten Eingang mit der Ausleuchtung lediglich der Bodenfläche. Im Inneren wurde auf direktes Licht komplett verzichtet, um sich hier, ohne Ablenkung, komplett auf seine Gedanken konzentrieren zu können.

Der Kreuzungspunkt der unterschiedlichsten Anforderungen ist im Bodenbelag gekennzeichnet mit einem stilisierten Kreuz, welches jedoch nicht strikt und geradlinig ausgebildet ist, sondern auslaufend und sich mit den übrigen Flächen überschneidend dargestellt ist.

Die Möblierung des Raums für Begegnung, wie auch die des Gemeindesaals ist flexibel und modern gewählt.
Der Raum der Begegnung bietet ergänzend durch die variablen Möbel eine moderne Art des Zusammentreffens, bis hin zur geeigneten Nutzung der Möbelelemente mit und von Kindern.

Ist zeitweise keine Erforderlichkeit für die zusätzliche Möblierung gewünscht, so kann diese platzsparend in einer dafür vorgesehenen Wand verstaut werden. Die daraus resultierende Front bietet anschließend eine Akustische Oberfläche.

Das zukünftige Gemeindezentrum im Europaviertel zeigt sich in der von uns entworfenen und dargestellten Form, als einen modern Ort des Zusammentreffens dar, ohne aus den Auge zu verlieren, dass es sich um einen kirchlichen Raum handelt.